„Unterzunft“, so wird der südwestliche Ortsteil Waldlaubersheims bezeichnet.
Die Unterzunft umfasst die Windesheimer Straße, den Roßweg, die Straße Am Sportplatz, die Waldstraße und die Bachgasse. Außerdem zählen der Sonnenhof und der Lindenhof zur Unterzunft.
Die Anwohner dieser Straßen können/sollen der Unterzunft angehören. Hierzu haben die männlichen Haushaltsvorstände das Recht, nach Zustimmung der Zunftversammlung, als Zunftbrüder in die Zunft aufgenommen zu werden.
Die Zunftbrüder bei der Zunftversammlung im Februar 2013
Aus alten Erzählungen über den Zunfttag:
In früheren Jahren war der Zunfttag für einen Mann der höchste Feiertag des Jahres. An diesem Tag mußten Frau und Sohn die Kühe, Schweine und Hühner in den Ställen versorgen. Daß der Mann an diesem Tag im Weinberg oder auf dem Acker arbeiten würde – nicht vorstellbar.
Es wurde schon früh morgens die Wanne in die Küche geschafft. Die Ehefrau hatte heißes Wasser in großen Mengen zu bereiten, da der Herr des Hauses baden wollte. So glatt rasiert, wie an diesem Tag, war er noch nicht mal an der Hochzeit. Der gute Anzug mußte aus dem Schrank geholt, das weiße Hemd gebügelt werden. Die Krawatte mußte exakt sitzen. Was aber die Ehefrau nicht wußte, ihr Mann hatte sich über das Jahr hinweg heimlich ein paar Mark für die Zunft zusammengespart.
In den Stunden der Zunft waren die Männer in der Gastwirtschaft unter sich. Sie besprachen ausgiebig das eine oder andere wichtige Thema, lasen wenn nötig die Zunftordnung und sangen das Zunftlied. Die Männer sprachen sich mit Zunftbruder an, und durften nur sprechen, wenn ihnen vom Zunftmeister das Wort erteilt wurde. Wer gegen die Zunftordnung verstieß, z.B. dazwischen sprach, wurde mit einer Zahlung in die Zunftkasse bestraft, die gemeinsam in Form von Wein wieder geleert wurde. Wer nicht zur Zunft erschien, hatte einen wichtigen Grund dafür. Krankenbesuche wurden zu Kontrollzwecke von zwei Zunftbrüdern mit einer Flasche Wein durchgeführt. Nachdem die Zunft geschlossen war, gingen die Männer nicht sofort nach Hause. Sie konnten ohne die Blicke ihrer Frauen zu spüren, auch mal ein Glas Wein mehr trinken.
Wenn sie dann aber, vom guten Wein beflügelt, den Weg nach Hause antraten, wußten sie bereits, was sie dort erwartet. Aber das war zu ertragen. Am nächsten Tag übernahmen notgedrungener maßen Frau und Sohn die Versorgung der Tiere.
Ein paar Tage Vorhaltungen mußte der Zunftbruder über sich ergehen lassen – doch das war die Zunft allemal wert.
Und im nächsten Jahr…
Lesen Sie hier mehr über der Unterzunft:
Die Historie
Das Zunftfest
Aktivitäten im Dorf
Die Zunftordnung
Das Zunftlied
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