Landfrauen

Obwohl es schon vor über 100 Jahren Landfrauenbewegungen gab, sind sie heute zeitgemäßer denn je. Das ursprüngliche Vorhaben, Erfahrung und Wissen über die Herstellung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte auszutauschen und sich weiter zu bilden, hat sich immer weiter entwickelt und den Anforderungen der jeweiligen Zeit angepasst. Landfrauen haben immer auch die gesellschaftliche Entwicklung mit gestaltet – auch in Waldlaubersheim ! Die aktive Beteiligung von Frauen in Gremien, Verbänden und öffentlichen Ämtern der Region ist wichtig. Wir finden Unterstützung, geben Hilfe und erhalten Anregungen. Das Erkennungszeichen der Landfrauen ist das Symbol der (fleißigen) Biene.

Sind Sie schon Landfrau? Machen Sie mit! Besuchen Sie die nächste Landfrauen-Veranstaltung und informieren Sie sich!

Die Geschichte unseres Landfrauenvereins

1953 wurden die ersten Landfrauenvereine gegründet. Seit 1955 besteht der Landfrauenverein Waldlaubersheim. Gründerin und Vorsitzende war Frau Elfriede Stallmann, eine ausgebildete Hauswirtschaftsmeisterin. Sie führte einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Weinbau in der Genheimer Straße. Bis zu ihrem Ausschieden im April 1981 war sie 26 Jahre Vorsitzende des Vereins. Zu ihrer Zeit belief sich der Beitrag auf 1,- bis später 2,- DM im Jahr.

Aus dem Jahr 1960 ist bekannt, daß der Verein aus 7 Mitgliedern bestand, wobei man damals nur Frauen aus landwirtschaftlichen Betrieben aufnahm. Es waren: Elfriede Stallmann, Anna Bamberger, Martha Kahl, Marianne Läpple, Johanna Knebel, Waltraut Konrad und Elisabeth Burckhardt. Nicht daß der Eindruck entsteht, es habe in Waldlaubersheim nur 7 landwirtschaftliche Betriebe gegeben – es waren nicht alle Frauen aus landwirtschaftlichen Betrieben bei den Landfrauen. Daran änderte sich zunächst nicht viel. 1966 waren es (immerhin) 12 Landfrauen.

Doch dann gab es einen Umbruch: Seit 1968 wurden Frauen aufgenommen, die keinen landwirtschaftlichen Betrieb hatten. Von 1975 bis 1984 schlossen sich den Waldlaubersheimer Landfrauen eine wechselnde Zahl der Genheimer Landfrauen an. Bis 1981 ist die Mitgliederzahl so auf 49 angewachsen.

Mit dem Umzug von Frau Stallmann war es an der Zeit eine neue Vorsitzende für die Landfrauen zu finden. Am 21.05.1981 übernahm Frau Monika Freund dieses Amt, daß sie bis Juni 1982 ausübte.

Am 24.06.1982 übernahm Frau Hilde Woog die Tätigkeit als Vorsitzende. Als eine gebürtige Waldlaubersheimerin setzte sie sich sehr für unser Dorf ein. Ihre erste Amtshandlung war die Stiftung von 25 Kuchen zur Einweihung des neu gebauten Dorfgemeinschaftshauses. Im gleichen Jahr wurde festgestellt, daß es noch kein Porzellan im Dorfgemeinschaftshaus gab, so spendeten die Landfrauen 100 Kaffeegedecke, sowie 100 Kaffeelöffel und 100 Kuchengabeln.
Eine weitere Veranstaltung der Landfrauen kam dazu: Hilde Woog und der Vorstand beschlossen eine Fastnachtsveranstaltung für ihre Mitglieder und Angehörigen zu veranstalten. Frau Woog und Ingrid Woehl überlegten, wo und was sie machen könnten. So kam es zur Fastnacht der Landfrauen 1983 im damaligen Gasthaus Schnipp in der Enggasse. Im Saal wurde gefeiert, wofür wochenlang für die Veranstaltung geprobt wurde. Im Musikzimmer, bei Woehl wurden Kulissen gezimmert, eine Musikerin aus Windesheim engagiert. Die Veranstaltung war ein riesiger Erfolg. Der Damalige Ortsbürgermeister Heinz Reimann war so begeistert, daß er im Herbst 1983 Frau Woog und alle anderen Ortsvereinsvorsitzenden in die alte Schule zu einem Gespräch bat. Er wollte unter der Schirmherrschaft der Gemeinde eine Fastnachtsveranstaltung ins Dorfgemeinschaftshaus holen. Und er traf auf Zustimmung. Ein Urfastnachter, Dagobert Hildenbrand aus Schöneberg (Bürger von Waldlaubersheim) kam dazu – und es nahm seinen Lauf. So waren die Landfrauen Urheber der Waldlaubersheimer Dorffastnacht 1984.

1987 gab Frau Woog den Vorsitz ab und neue Vorsitzende wurde Frau Renate Weymar. Unter ihrer Führung wurden weiterhin Kreppelkaffee veranstaltet. Kaffeefeste mit selbstgebackenen Kuchen wurden veranstaltet und die Erlöse an das Dorfgemeinschaftshaus, den Kindergarten, die Unikklinik, die Diakonie, an die Kirche, usw. gespendet.

Die Landfrauen Waldlaubersheim haben vielfältige Interessen und Spaß an Aktivitäten, so ergab es sich, daß im April 1995 die Tanzgruppe der Landfrauen gegründet wurde. Ihren ersten Auftritt hatten sie bereits ein paar Wochen nach der Gründung – auf dem Dorffest am 28. Mai.

Aus gesundheitlichen Gründen trat Frau Weymer nach 9 Jahren Amtszeit zurück. Der Vorstand hatte es diesmal einfach. Die zweite Vorsitzende, Frau Cornelia Strack, die seit 1984 bei den Landfrauen ist, wurde kurzerhand zur Vorsitzenden gewählt. So lenkt sie seit dem 9. Juli 1996 die Aktivitäten der Landfrauen von Waldlaubersheim.

Im Sommer 2004 erweiterte der Landfrauenverein seine Aktivitätspalette: Das ehrenamtliche Gartenbauamt nahm seine Tätigkeit auf, und hat seit dem eine Vielzahl von blühenden Flächen in Waldlaubersheim geschaffen.

Am 26.11. 2005 feierte der Landfrauenverein Waldlaubersheim 50-jähriges Jubiläum.

 

Ist Landfrau sein eine Frage des Alters? Ja – jeden Alters !

Beispielsweise trat die heutige Vorsitzende Cornelia Strack im Alter von 28 Jahren den Landfrauen bei. Obwohl sie sich zunächst nicht vorstellen konnte, ob das für sie das Richtige wäre. Doch auch Sie erkannte schnell, was die Landfrauen ausmacht:

Sie sind sportlich, singfreudig, kulturell interessiert und wissbegierig – also Sportverein, Gesangsverein und Kultur vor Ort – alles in einem, sie sagen über sich selbst:
– Wir lernen jedes Jahr was Neues
– Was sind mediterrane Gerichte?
– Was sind wichtige Nährstoffträger?
– Was sind gesunde Lebensmittel?
– Wie koche ich schnelle Gerichte, wenn ich den Nachmittag bei den Landfrauen war und der Mann kommt hungrig heim?
– Wir lernen Geschenke interessant zu verpacken, Schals und Tücher zu binden.
– Wir wandern – manchmal auch nur bis zu nächsten Straußwirtschaft.
– Wir fahren zu vielen Betriebsbesichtigungen
z.B.: Fisler Kochtöpfe, Asbach, Wagner Pizza, Südzucker, Golfpfeil Lederwaren, Nudelfabrik Guting…
– Eine große Anzahl Stadtbesichtigungen standen bisher auf unserem Programm.

Zu den Landfrauen Waldlaubersheim zählen aktuell 75 Landfrauen und sogar 2 Landmänner.

 Die Landfrauen Waldlaubersheim spenden eine Sitzgruppe für Kirchgänger


von links (stehend): Ortsbürgermeister Volker Müller-Späth (Ortsbürgermeister), Cornelia Strack (Vorsitzende), Birgit Reimann
(sitzend): Brundhilde Gellweiler, Erika Burckhardt, Elma Woog, Hiltrud Konrad – Foto: B. Schier

Die Landfrauen Waldlaubersheim, die sich seit über 60 Jahren bei Veranstaltungen und mit Spende für Waldlaubersheim engagieren, übergaben im Oktober 2016 bei herbstlichem Wetter eine rustikale Sitzgruppe ihrer Bestimmung.
Kirchenbesucher können sich hier, neben dem Parkplatz der Martinskirche von Waldlaubersheim ausruhen. Die Kirche wird seit 1991 auch als Autobahnkirche genutzt. Zahlreiche Reisende unterbrechen ihre Fahrt, um hier zur Ruhe zu kommen. Das war der Auslöser für die Landfrauen eine ansprechende Sitzgelegenheit zu spenden.
Die beiden Bänke und ein Tisch aus massivem Holz wurden bei einem Gläschen Waldlaubersheimer Wein eingeweiht.
Der Ortsbürgermeister Volker Müller-Späth bedankte sich herzlich bei den anwesenden Landfrauen.

 

Vorstand

  • 1. Vorsitzende
    – Cornelia Strack (seit 09.07.1996)
  • Vorstandsmitglieder
    – Hiltrud Konrad – Kassiererin
    – Birgit Reimann – Schriftführerin
  • erweiterter Vorstand
    – Brunhilde Gellweiler
    – Erika Burckhardt
    – Elma Woog

Kontakt

eMail: landfrauen(at)waldlaubersheim.de