Sie lebten und jagten, kochten und stritten, sie bauten ihre Hütten und bewahrten ihre Vorräte auf – Waldlaubersheimer vor 7.000 Jahren.
Was sie uns hinterließen, haben Archäologen auf dem Gelände des geplanten Neubaugebietes Vor der Pforte II ausgegraben. Eine geomagnetische Voruntersuchung hatte mehrere Zonen ausfindig gemacht, an denen vorgeschichtliche Hinterlassenschaften im Erdboden zu vermuten sind.
Die Wissenschaftler der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Direktion Landesarchäologie Mainz konnten zahlreiche verzeichnen – verzierte Keramikscherben, möglicherweise von Vorratsbehältern und Essgeschirr.
Sie stammen insbesondere aus Rössner Kultur (4800 bis 4500 v. Chr.). Damals war es deutlich wärmer als heute, die Menschen wohnten in Familiensippen in bis zu 60 Meter langen Langhäusern und lebten insbesondere von der Rinderzucht. Sie färbten ihre Haut (wie heute noch in Teilen Afrikas) wahrscheinlich flächendeckend mit rotem Hämatitpulver, ein Farbstoff, der zu den charakteristischen Funden dieser Zeit zählt.
Ausgrabungen von Siedlungen dieser Zeit, wie jetzt in Waldlaubersheim, sind selten. Die Keramik dieser Zeit war flächig mit Doppelstichen und Stempeleindrücken ornamentiert und mit weißer Kalkpaste ausgelegt, „inkrustiert“.
Ein besonderes Highlight fanden die Archäologen am Ende der Grabungen: eine spätbronzezeitliche Gussform, der Funktion noch genau analysiert werden muss.